Erste Funde

Nachdem ich ein Stück gegangen war begann die Detektorsuche. Die Funddichte war gering. In so einer Umgebung kann man 15 Minuten ohne Signal suchen, so dass ich den Detektor regelmäßig über meine Stiefel schwenkte um zu sehen, ob er überhaupt nach auf die Metallösen reagierte. Einige Kleinfunde wie dieses verlorene Portemonnaie aus den 1950er Jahren wurden gemacht.

Geldbörse aus den 1950er Jahren

Geldversteck

A pro pos Geld, ein weiterer unwichtiger, aber drolliger Fund war eine Gruppe von Kleinmünzen des späten 19. und frühen 20. Jhd.. In Stanniolpapier verpackt wurden diese Münzen anscheinend vor 100 Jahren in einer Felsspalte 30 cm über dem Boden versteckt. Ich grub mich tiefer und tiefer in den Boden, ehe ich bemerkte, dass das Signal von oberhalb der Erdoberfläche kam. Die Münzen waren in einem derart desolaten Zustand, dass sich ein Foto nicht gelohnt hätte. Einen materiellen Wert hatten sie nicht.

Während ich versuchte die Münzen aus der Felsspalte zu bekommen, hörte ich näher kommende Mountain Biker. In mein Bergeunternehmen vertieft wollte ich sie ignorieren, aber sie hielten an und fragten

"Was tun Sie da?"
"Ich habe etwas mit meinem Metalldetektor gefunden."
"Und was?"
"Geld."
"GELD?"

In den nächsten 15 Minuten erklärte ich mein Hobby und beantwortete ihre zahlreichen Fragen. Eine nette Unterhaltung entstand. Häufig zeigen Passanten freundliches Interesse.

Der "Geldfelsen"

Brandbombe

Ein weiterer Fund war eine ausgebrannte britische Brandbombe des 2. Weltkriegs. In diesem Zustand sind sie harmlos. Die meisten Bauarten solcher Brandbomben sind vergleichsweise ungefährlich, selbst als Blindgänger. Die am weitesten verbreitete Bauart enthielt nur Thermit, keine Explosivstoffe. Thermit ist eine Mischung aus Aluminiumoxyd und Eisen, die extrem heiß (2000 Grad) abbrennt, dabei weißglühendes, flüssiges Eisen versprüht und nur schwer gelöscht werden kann. In den alten Tagen hat man es benutzt um Eisenbahngleise zusammenzufügen. Die Enden kamen in eine Schamottform, wurden mit Thermit umgeben und dieses per Schweissbrenner zur Reaktion gebracht. Dadurch wurden die Enden teigig und konnten zusammengefügt werden.

Mit anderen Worten, der Stoff entzündet alles, was auch nur entfernt brennbar ist. Links im Bild ist der geschmolzene Betonmantel einer Bombe zu sehen, in dem ein Schlitz entstanden ist. Rechts ist der ehemaligen Boden der Bombe, der aus einer Magnesiumlegierung besteht, auch sehr gut brennt und nicht mit Wasser gelöscht werden darf. Die deutsche Bevökerung wurde aufgerufen, zu diesem Zweck Eimer mit Sand bereit zu halten.

Eine zweite Bauart der Bombe enthielt geringste Mengen eines Sprengstoffs, wie ein Feuerwerkskracher, um Leute abzuschrecken, die zum Löschen herbeieilten. Die dritte und einzige gefährliche Variante hatte einen Stahlboden, konnte so Dächer durchschlagen, und enthielt genug Sprengstoff um Schaden anzurichten.

Die Bomben haben einen sechseckigen Querschnitt, so dass möglichst viele von ihnen - ohne Luftzwischenraum - in einem Tragebehälter im Bomber Platz finden konnten.

Nach aller Wahrscheinlichkeit war ihr Ziel ein wichtiger Industriekomplex, der einige Kilometer entfernt lag. Dieser wurde öfter bombardiert.

Reste von Brandbomben

(C) Thorsten Straub, www.sondengaenger-deutschland.de